Komme gerade von der Verlehung der Best of Blogs Awards der Deutschen Welle. Ich war zum ersten Mal dort, und ich kann sagen, dass es mir ausgezeichnet gefallen hat. Die Akustik im Museum für Kommunikation, einem der schönsten Museumsbauten Berlins, war lausig (dei Website des Museums ist es auch – wie kann man sowas machen bei einem Kommunikationsmuseum?).
Aber die Idee, einen Blog-Award zu vergeben, bei dem in insgesamt elf Sprachen (die Haupt-Programmsprachen der Deutschen Welle) die besten Weblogs ausgezeichnet werden, finde ich schlicht und ergreifend toll. Wer sonst macht sich schon die Mühe, aus dem Riesen-Angebot die Perlen herauszufinden?
Dass tatsächlich die besten Blogs ausgezeichnet werden, ist natürlich genau deswegen zweifelhaft. Und mit der Verleihung des Hauptpreises an Yoani Sánchez‘ Blog Generacion Y aus Kuba wollte man wohl auch auf der sicheren Seite sein, denn Yoani war im vergangenen Jahr bereits vom Time Magazine zu den 100 einflussreichsten Menschen des Planeten gewählt worden, in der Kategorie „Heroes and Pioneers“ (Helden und Pioniere).Aber das heißt ja nicht, dass sie den Preise nicht verdient hat, und es war einfach schön zu erleben, wie wirklich internationale Auszeichnungen vergeben wurden.
Dazu gehörte leider auch die schlechte Nachricht, dass Shuguang Zhou, Jurymitglied aus China, von den chinesischen Behörden davon abgehalten wude, zur Preisverleihung nach Berlin zu kommen. Dass eine solche Meldung zu einer Nachricht in der Blogosphäre wird ist – und das meine ich ganz ohne Zynismus- ein doppelter Erfolg. Zum eine adelt es den Preis selbst, weil es zeigt, wie ernst seine Wirkung genommen wird, zum anderen wirft es erneut ein Licht auf den Umgang der chinesischen Regierung mit der Presse- und Meinungsfreiheit.
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