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Papst in seiner Ehre verletzt Presserat rügt Zeitschrift TITANIC wegen Titelseite

September 27th, 2012 · 1 Comment · Off Topic

Gerade trudelt die PM des deutschen Presserats ein. Da sie dort noch nicht auf der Website steht (hallo?), hier in voller Länge:

Der Beschwerdeausschuss 1 des Deutschen Presserats hat sich auf seiner Sitzung am 27.09.2012 mit dem Papst-Cover (Link von mir, M.S.) der Zeitschrift TITANIC beschäftigt. 182 Beschwerden lagen hierzu vor. Das Gremium bewertete die Leserkritik als begründet und sprach gegen die Zeitschrift eine öffentliche Rüge aus. Die Darstellung von Papst Benedikt XVI. als inkontinent und mit Fäkalien beschmiert, ist entwürdigend und ehrverletzend, urteilte das Gremium. Hierdurch wird die Ziffer 9 des Pressekodex verletzt.

Ziffer 9 – Schutz der Ehre Es widerspricht journalistischer Ethik, mit unangemessenen Darstellungen in Wort und Bild Menschen in ihrer Ehre zu verletzen.

Zwar hat Satire die Freiheit, Kritik an gesellschaftlichen Vorgängen mit den ihr eigenen Stilmitteln wie Übertreibung und Ironie darzustellen. Im vorliegenden Fall wurde die Grenze der Meinungsfreiheit jedoch überschritten. Das Gremium sah keinen Sachbezug zur Rolle des Papstes in der „Vatileaks“-Affäre gegeben. Die Person Joseph Ratzinger wird von TITANIC als „undichte Stelle“ tituliert und durch die befleckte Soutane der Lächerlichkeit preis gegeben. Dies ist nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt, urteilte das Gremium.

Das im Juli 2012 erschienene Titelbild der Satire-Zeitschrift zeigt den Papst mit gelb befleckter Soutane. Die Überschrift lautet: „Halleluja im Vatikan – Die undichte Stelle ist gefunden!“ Auf der Rückseite der Zeitschrift ist der Papst von hinten zu sehen, seine Soutane ist braun befleckt.

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