Als ein Kollege am Dienstag die Süddeutsche Zeitung anrief, um der Redaktion einen Beitrag zu Google und Urheberrechten anzubieten, sagte ihm der Redakteur, sie haben kein Interesse, weil sie „etwas Eigenes zu dem Thema“ planen. Das war ein Tag, nachdem sie meinen Beitrag abgelehnt hatten. Nun ist diese „Eigene“ offenbar erschienen:
Das wollt ihr nicht wirklich – Geistiges Eigentum im Netz
Von Marek Lieberberg
Der Raub des Urheberrechts von Dichtern, Musikern, Filmemachern und
Journalisten muss aufhören. Der Gastbeitrag eines Künstlervaters.
Es ist ein Trauerspiel. Nachtrag: Robin Meyer-Lucht beschäftigt sich ausführlich mit Lieberbergs Argumenten.
Schön ist die Info über den Autor:
Marek Lieberberg, 62, ist seit 40 Jahren Konzertveranstalter und heute einer der weltweit erfolgreichsten Impresarios. Zu seinen Künstlern gehörten und gehören The Who, Pink Floyd, Depeche Mode, Madonna, Bob Dylan, Bruce Springsteen und viele andere, darunter auch Künstler aus der klassischen Musik wie Juan Diego Flores. Lieberberg lebt in Frankfurt/Main.
„Zu seinen Künstlern gehörten und gehören…“ Wie hübsch. Da wird „geistiges Eigentum“ mal so richtig anfassbar. Ob jemandem in der Redaktion wohl die Ironie aufgefallen ist? Das wäre wohl zu viel gehofft. Bin ich eigentlich naiv, wenn mich sowas immer wieder und noch immer frustriert?
Digitale Kulturindustrie: Marek Lieberbergs planloser Kreuzzug gegen das Internet — CARTA // Mrz 29, 2009 at 7:46 pm
[…] des Journalismus, die Debatte um Open Access und Google Book Search (mehr hier und hier) reichlich oberflächlich zusammen, um unter dem Banner “Enteignung” eine […]
Du bist nicht der einzige. Habe mich am Sa morgen so aufgeregt, dass ih beinahe eine Gegendarstellung für die nächste Woche schreiben geschrieben hätte.
Aber die SZ kann man eh vergessen. Ist schon ein übles Blatt. Schade nur, dass die Leute, wie wenig Ahnung vom Internet haben, alles glauben, was ein Lobbyist schreibt.
Sol er sich doch über die geplante GEMA-Erhöhung für Konzerte aufregen… – und uns in Ruhe lassen.
Die Zeit kapiert’s auch nicht
http://www.dirkvongehlen.de/index.php/netz/susanne-gaschkes-wut-auf-die-netzweltversteher/